Knapp über 10 Grad: Zuhause ist an den Beuten reger Flugbetrieb zu beobachten. Hier im Wald herrschte dagegen Ruhe. Nur vereinzelt ist eine Biene zu sehen. Diese Unterschiede sind normal, weil die Temperaturen sich im Wald und in der Baumhöhle mit extrem dicken Wänden langsamer anpassen.
Zu diesem Zeitpunkt (Feb. 21) kein schönes Bild. Aber es gehört zur Wahrheit dazu. Die Wände sind feucht, das Klima wirkt ungemütlich, am Boden liegt eine große Zahl toter Bienen. Unter den Waben hängen Spinnennester, in denen sich tote Bienen und Wachskrümel verfangen haben.
Ein Blick nach oben: Die Bienen sind nicht zu sehen, weil sie sich ganz nach oben in die letzte Ecke verzogen haben. Aber sie sind zu hören, allerdings nur schwach. Nach meinem Eindruck ist dieses Volk noch nicht tot, aber vermutlich abgängig.
Draußen am Flugloch hat der Specht angeklopft. An der rechten Seite des Fluglochkeils hat er seine Spuren hinterlassen.
Im zunächst warmen Februar konnte von uns ein vergleichsweiser schwacher Bienenflug beobachtet werden. Nach dem folgenden und über Monate anhaltenden ungewöhnlichen Kälteeinbruch war ab April keine Lebenszeichen mehr erkennbar. Das abgängige Volk hat diese schwierige Zeit der Durchlenzung nicht geschafft. Zeitgleich zieht neues Leben ein. Neben vielen Asseln und ein Paar Maden von Wachsmotten finde ich hier oben in 5 Metern Höhe eine dicke Nacktschnecke und einen Regenwurm.
Anfang Mai treffen wir die Entscheidung, das Nest auszuräumen. Die Analyse des Wabenwerks als „Fußabdruck der Geschehnisse“ soll verborgene Erkenntnisse hervorbringen. Das Ziel ist, Ursachen, die zum Tode geführt haben aufzuspüren oder auszuschließen.
Wir sehen das Wabenwerk von beiden Seiten:
Keine Anzeichen für
Wir beziehen uns auf die Tabelle aus 2020. Der Milbenfall wirft folgende Fragen auf:
Bild: Die Bienenhöhle bleibt in diesem Jahr leer. Nach diesem Frühjahr erscheint sie feucht und ungemütlich. Der Fluglochkeil wurde entfernt, um das Flugloch deutlich zu vergrößern. Jetzt wird die Höhle besser durchlüftet und stellt auch für Vögel und andere Höhlenbewohner ein interessantes Quartier da.
Bild vom 14.6.21: Die Baumhöhle ist seit April frei von Bienen. Sie sieht inzwischen deutlich trockener aus. Die vertrockneten Buchenblätter am Grund der Höhle deuten darauf hin, dass sich hier jemand einzurichten scheint.