Mit den Niedersächsischen Landesforsten startet der Verein Waldbiene e.V. ein Kooperationsprojekt im Hutewald am Gelbbach im Osterwald. Der Verein stellt eine geeignete Behausung zur Verfügung, die gleichzeitig Beobachtung und imkerliche Betreuung erlaubt. Die Landesforsten unterstützen unsere Aktion und überlassen uns u.a. eine geeignete Eiche im Schutzgebiet.
Am Gelbbach im Osterwald sind die Reste eines alten Hutewaldes mit Eichen, Buchen und Erlen noch zu finden. Dieser Wald diente vor über 200 Jahren primär der Mast von Rindern und Schweinen.
Zahlreiche Hutewälder entstanden zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch den erneuten Beginn des Bergbaus in Mitteldeutschland. Die Feudalherren vergaben umfangreiche Sonderrechte zur Waldweide, um Bergleute anzuwerben.
Das Ende der Hutewälder begann im 17. Jahrhundert. Holz wurde knapp, Hutewälder wurden gerodet oder wegen der Holznot aufgeforstet. Im 19. Jahrhundert wurden fast überall in Mitteleuropa die Rechte der Waldweide abgelöst.
Aus Gründen des Naturschutzes wird heute am Gelbbach versucht einen solchen Hutewald neu entstehen zu lassen. Zwischen den Bäumen weiden Rinder. Sie begünstigen die Entwicklung einer lichten und artenreichen Bodenvegetation. Diese wiederum bietet die Futtergrundlage u.a. für Nektar liebende Insekten und damit auch für Honigbienen.
Die Klotzbeute aus Buchenholz wurde 2019 in eine Eiche gezogen und dort in ca. 6 Meter Höhe sicher am Stamm verankert. Diese Klotzbeute war mit ca. 35 Liter Rauminhalt deutlich kleiner als die der Zeidler, denn die Ernte von Honig oder Wachs ist nicht unser Ziel. Wir wollen den Bienen eine möglichst natürliche Form der Behausung anbieten und den natürlichen Schwarmtrieb fördern. Das Volk starb an der Varroose und überstand den Winter nicht.
Ab 2020 ersetzt eine in einem Fichtenstamm natürlich entstandene Baumhöhle die alte Klotzbeute aus dem letzten Jahr.
Wir sind sicher, dass die Bedingungen in dieser noch kleineren (24 Liter) durch Rotfäule entstandenen Baumhöhle ganz andere sein werden. Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse über die Bildung komplexer Biotope in einer Lebensgemeinschaft mit Honigbienen.